Fusswallfahrt-Vierzehnheiligen

325 Männer bei der Fußwallfahrt nach Vierzehnheiligen

Bad Königshofen (hf). Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause machten sich wieder Männer aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld am Tag nach Christi Himmelfahrt auf nach Vierzehnheiligen. Dort zogen sie am gleichen Abend in die Basilika ein. Am Sonntag kamen sie zurück und wurden am Marktplatz von ihren Angehörigen und weiteren Gästen mit Beifall begrüßt. Die  325 Männer feierten am Tag nach Christi Himmelfahrt zunächst in der Stadtpfarrkirche morgens um 4.15 Uhr eine kurze Aussendungsandacht mit Pfarrer Pater Silvestor. Dann machten sie sich auf den beschwerlichen Fußmarsch zur oberfränkischen Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen.

Die Wallfahrer im thüringischen Rieth auf dem Weg nach Oberfranken. Foto: Hanns Friedrich

Immerhin bewältigten sie die rund 50 Kilometer an einem Tag und kamen am gleichen Abend in Vierzehnheiligen an. Bereits am Morgen gab es um 6 Uhr einen Gottesdienst mit Pater Silvestor in der Kirche von Untereßfeld, bevor man weiter in Richtung ehemalige deutsch-deutsche Grenze bei Rieth und zum Wallfahrerkreuz bei Poppenhausen/Gleismuthausen zog.

Die Wallfahrer im thüringischen Rieth auf dem Weg nach Oberfranken. Foto: Hanns Friedrich

Beide Orte sind wichtig, denn nach dem Fall der Mauer 1989 nahmen die Wallfahrer erstmals 1990 wieder den alten Weg über das damalige „DDR-Grenzgebiet“. Während es in Zimmerau/Rieth keine Probleme gab, war das Tor in Gleismuthausen verschlossen. Die Wallfahrer öffneten den noch bestehenden Grenzzaun mit den Spazierstöcken indem sie die Bolzen aus den Angeln klopften.

Traditionell wurde das  Mittagessen in Wasmuthausen eingenommen, bevor die Wallfahrer nach Seßlach zogen, dort eine kurze Rast einlegten  und dann am Seßlacher Kreuz der Verstorbenen gedachten. Über Schloß Banz ging es nach Vierzehnheiligen, wo die Wallfahrer gegen 20 Uhr in die Basilika einzogen. Unterwegs waren aber auch Pilger aus Eyershausen und Sulzfeld im Grabfeld sowie aus Merkershausen. Sie ließen nach Corona diesen Brauch wieder aufleben.

Der Einzug der Wallfahrer in Bad Königshofen vom Turm der Stadtpfarrkirche. Foto: Hanns Friedrich

Am Sonntag kamen die Bad Königshofener Wallfahrer zurück und wurden am Marktplatz Bad Königshofen von vielen Angehörigen erwartet. Zwei indische Priester begleiteten die Pilger aus Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen von der Klosterkirche in die Stadtpfarrkirche. Hier bedankte sich Wallfahrtsführer Engelbert Brüger bei den Teilnehmern und den beiden Priestern. Traditionell wurde mit dem Lied „Segne du Maria“ und dem „Frankenlied“ die 77. Wallfahrt beendet.